Krankheiten: Äußere und innere Ursachen

Krankheiten: Äußere und innere Ursachen
Krankheiten: Äußere und innere Ursachen
 
Bei den Faktoren, die die Entstehung einer Krankheit begünstigen, wird unterschieden zwischen inneren und äußeren Krankheitsursachen. Zu den inneren Krankheitsursachen gehört beispielsweise die vererbte Veranlagung für bestimmte Erkrankungen, zu den äußeren Krankheitsursachen zählen Krankheitserreger, aber auch die Lebensweise eines Menschen. In vielen Fällen ist die Entstehung einer Krankheit nicht auf eine Ursache allein zurückzuführen - so spielen z. B. bei der Entwicklung von Osteoporose (Knochenschwund) oft sowohl innere als auch äußere Krankheitsursachen eine Rolle: z. B. falsche Ernährung als äußere und das Alter der betreffenden Person als innere Krankheitsursache.
 
 Äußere Krankheitsursachen
 
Bei den äußeren Krankheitsursachen, die in gewissem Maß (z. B. durch Änderung des Lebensstils) beeinflusst werden können, unterscheidet man zwischen sozialen, psychischen und umweltbedingten Krankheitsursachen - aber auch der Kontakt mit Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen) zählt zu den äußeren Krankheitsursachen.
 
Unter dem Begriff soziale Krankheitsursachen versteht man krank machende Faktoren, die aus der sozialen Situation einer Person herrühren. Armut ist z. B. ein solcher Faktor, aber auch Arbeitslosigkeit kann sowohl psychische als auch physische Krankheiten begünstigen. Zu den vielfältigen psychischen Krankheitsursachen gehört die Unfähigkeit, mit Problemen (z. B. dem Tod des Partners oder der Anpassung an eine veränderte Situation) fertig zu werden, oder das Unvermögen, sich bestimmten Situationen (z. B. dem Sprechen vor einer größeren Gruppe) zu stellen. Als Folge einer psychischen Krankheitsursache kann sich eine seelische Krankheit (z. B. Depression, Ess- oder Angststörung) entwickeln, wenn es den Betroffenen nicht gelingt, diese inneren Konflikte zu lösen. Eine seelische Krankheit hat dann oft auch Auswirkungen auf die physische Gesundheit. Hilfe bietet die psychosomatische Medizin.
 
Zu den umweltbedingten Krankheitsursachen gehören nur schwer beeinflussbare äußere Bedingungen wie Lärm und der Schadstoffgehalt von Luft und Nahrungsmitteln. Aber auch der Lebensstil des Einzelnen kann zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Schließlich ist mittlerweile den meisten bekannt, dass Übergewicht, Rauchen, der starke Konsum von Alkohol, Drogen- und übermäßiger Medikamentenkonsum, fettreiche und dabei vitamin- und mineralstoffarme Ernährung sowie zu wenig Bewegung Krankheiten begünstigen. Diese Faktoren können durch Änderung des Lebensstils vom Einzelnen weitgehend ausgeschaltet werden. Dadurch verringert sich zumindest das Risiko für zum Teil schwere Erkrankungen.
 
Die Gefahr, durch den Kontakt mit Mikroorganismen zu erkranken, besteht eigentlich immer, denn nahezu überall sind Bakterien, Viren, Pilze und andere Krankheitserreger zu finden. Gegen viele Infektionskrankheiten gibt es zwar wirksame Medikamente (z. B. Antibiotika gegen bakterielle Infektionen), aber es existiert immer noch eine Reihe von Krankheitserregern, gegen die die moderne Medizin kein wirksames Mittel gefunden hat. Bestes Beispiel sind Erkrankungen, die durch Viren hervorgerufen werden und bei denen in der Regel die Behandlung vor allem darin besteht, die Symptome zu lindern, der Erreger medikamentös jedoch nicht unschädlich gemacht werden kann.
 
 Innere Krankheitsursachen
 
Gegen innere Krankheitsursachen kann die moderne Medizin - bislang - nichts unternehmen; nur die daraus folgenden Erkrankungen können mehr oder weniger erfolgreich behandelt werden. Zu den inneren Krankheitsursachen zählen z. B. Fehlbildungen (z. B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte), die bereits bei der Geburt vorhanden sind, aber auch Erbkrankheiten wie die Bluterkrankheit (hier gibt es übrigens Überschneidungen zwischen den Begriffen Krankheitsdisposition und -ursache). Auch ist das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöht, wenn in einer Familie bestimmte Krankheiten (z. B. Brustkrebs) gehäuft auftreten (genetischer Risikofaktor). Bei der Teilung von Zellen, besonders bei der Verdoppelung der DNA, kann es - durch Zufall oder äußere Einflüsse - zu Veränderungen des Erbguts der neu entstehenden Zellen kommen. Die Folge kann z. B. eine Krebserkrankung sein, vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist und die Immunzellen die veränderten Zellen nicht aufspüren. Auch gegen diese innere Krankheitsursache ist die Medizin machtlos.
 
Schließlich zählt auch die Gewebsalterung zu den inneren Krankheitsursachen. Beispielsweise ist die Verhärtung und Verengung der Arterien (Arteriosklerose), die die Entstehung schwerer Herzerkrankungen begünstigt, Teil des Alterungsprozesses, weshalb das Risiko für Herzkrankheiten mit zunehmendem Alter steigt (natürlich spielt auch der Lebensstil eine wichtige Rolle).
 
Siehe dazu auch: Zellteilung (Mitose)

Universal-Lexikon. 2012.

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